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Ab Anfang der 1950er Jahre ging die Nachfrage nach Lambach-Pumpen ständig zurück. Inzwischen stand fast überall in Deutschland elektrischer Strom zur Verfügung, und elektrische Pumpen waren viel billiger in der Anschaffung als Lambach-Pumpen vergleichbarer Leistung. Gegen 1956 wurde die Herstellung von Pumpen offiziell eingestellt, obwohl auch bis 1961 noch einzelne Anlagen gebaut wurden. Nach den vorhandenen Unterlagen wurde die letzte Pumpe, eine doppeltwirkende, liegende Pumpe Typ L500, wohl eine Sonderform der L380, im Februar 1961 an die Gemeinde Erling-Andechs im Landkreis Starnberg geliefert.

Es gab jetzt noch einige Aufträge über Sondermaschinen nach Kunden-Zeichnung, z.B. Feilen-Leistungsprüfmaschinen, Prüfmaschinen für Elektro-Installationsmaterial, verschiedene kleinere Maschinen für die Herstellung diverser Produkte und Maschinen für die Landwirtschaft, die noch von Wilhelm Lambach konstruiert worden waren.

Im Jahr 1961 gab Frau Lambach das Unternehmen auf. Das Anwesen wurde verkauft, die Mitarbeiter kamen überwiegend bei der benachbarten Firma August Rüggeberg unter.

Wilhelm Lambach hätte sicherlich die Fertigung umgestellt auf neue Produkte mit guten Marktchancen und das Unternehmen erfolgreich weitergeführt. Wie es heißt, hatte er bereits Landmaschinen konstruiert und erfolgreich getestet, aber seine Mutter hatte die Fertigung abgelehnt mit den Worten: "Wir sind eine Pumpenfabrik". Die Hausfrau Agnes Lambach konnte es ohne die fachliche Qualifikation ihres Sohnes nicht schaffen.

Die Maschinen- und Stahlwollefabrik Zimmermann in Lahr übernahm den Wartungs- und Reparaturdienst für Lambach-Pumpen und erhielt dazu alle technischen Unterlagen und Zeichnungen. Ob und in welchem Umfang sie Wartungen und Reparaturen durchgeführt hat, ist nicht mehr zu ermitteln. Die Firma Zimmermann wurde 1974 aufgegeben. Die Unterlagen und Zeichnungen der Firma Lambach sind seitdem verschollen, vermutlich wurden sie weggeworfen.

Insgesamt waren weit über 300 Lambach-Pumpen gebaut und installiert worden. Dank ihrer Langlebigkeit liefen sie über Jahrzehnte höchst zuverlässig bei sehr geringem Wartungsaufwand. Sie waren fast alle bis in die 1970er oder 1980er Jahre im Einsatz, einzelne noch länger. Erst als die überwiegend von Trinkwassertalsperren und aus Uferfiltrat gespeisten Verbundnetze mit elektrisch betriebenen Pumpen entstanden, wurden die Lambach-Pumpen nach und nach stillgelegt.


Das Anwesen der Firma Lambach etwa um 1960. Im Vordergrund das Wohnhaus, dahinter ein Teil der Fabrikgebäude.

Wilhelm "Willi" Lambach (rechts), inzwischen zum Oberst befördert, im Gespräch mit Alfred Rüggeberg, dem damaligen kaufmännischen Geschäftsführer der Firma August Rüggeberg.