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Die Steuerung der Zu- und Ablaufventile erfolgt durch eine durchdachte Mechanik: Das Herzstück der Steuerung ist die Hammerwelle, auf der ganz hinten der "Hammer" sitzt, davor das hintere Zahnrad (fest auf der Hammerwelle montiert) und das vordere Zahnrad (lose montiert mit Mitnehmernocken an Welle und Zahnrad). Unter dem hinteren Zahnrad befindet sich die hintere Zahnstange, die lose gleitend in einem Bett auf dem Rahmengestell sitzt, das von den Kolben bewegt wird. Wenn sich die Kolben verschieben, verschiebt sich mit ihnen das Bett, zunächst aber nicht die Zahnstange. Sie gleitet in dem Bett bis zum Anschlag, erst dann dreht sich das hintere Zahnrad und damit die Hammerwelle, angetrieben von der Zahnstange, und der "Hammer" (eine Holzleiste, an deren Ende ein Gewicht sitzt) wird angehoben. Wenn der Triebzylinder auf der einen Seite voll ist, erreicht der Hammer seinen obersten Punkt, fällt durch sein "Übergewicht" und dreht dadurch die Hammerwelle um 180 Grad. Jetzt wird durch Mitnehmernocken auf der Welle das vordere Zahnrad in Bewegung gesetzt, das die vordere Zahnstange verschiebt, die durch Nocken die vier Ventile so öffnet und schließt, dass die Pumpe umgeschaltet wird auf spiegelbildlichen Lauf. Die Rückschlagventile funktionieren dabei wie bekannt von ganz alleine, angetrieben durch den Wasserdruck.

Die Hammerwelle der Lambach-Pumpe von hinten gesehen

Schema der Steuerung
Das vordere Zahnrad sitzt lose auf der Hammerwelle und dreht sich deshalb nicht mit. Erst, wenn der Hammer fällt und die Welle sich so weit dreht, dass der Mitnehmer die Nocke am Zahnrad erreicht, dreht es sich und setzt die Zahnstange der Ventilsteuerung in Bewegung. Die Ventile werden durch die Steuernocken angehoben und dadurch umgeschaltet, und der Pumpvorgang läuft spiegelbildlich ab.
 
High-Tech des ausgehenden 19. Jahrhunderts – eine rein mechanische, äußerst robuste Vollautomatik, die über Jahrzehnte zuverlässig funktionierte und außer Wasser nur ein paar Tropfen Öl und ein bisschen Schmierfett und hin und wieder neue Dichtungen brauchte. Zu der langen Lebensdauer der Lambach-Pumpen beigetragen hat der langsame Bewegungsablauf: Ein kompletter Zyklus (Doppelhub) dauert etwa 45 bis über 90 Sekunden je nach Art und Größe der Anlage und Einstellung des Wasserzulaufs.