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Lambach-Pumpen heute |
Stand: 01.01.2013 |
Schon kurz nach der Außerdienststellung wuchs das Interesse für Lambach-Pumpen. Die ersten Anfragen trafen 1980 ein. Wilhelm Lambach jun. schrieb
aus dem Gedächtnis auf, was er wusste. Im März 1991 wurde er von einer Museumsmitarbeiterin interviewt. Einige Interessierte recherchierten auf
eigene Faust in alten Akten oder vor Ort nach noch vorhandenen Anlagen. Deshalb existieren noch alte Unterlagen und Aufzeichnungen, auf die wir
zurückgreifen können. Wilhelm Lambach junior verstarb am 3. Februar 1992 an seinem Altersruhesitz im Senioren-Wohnstift Beethoven in Bornheim im gesegneten
Alter von fast 89 Jahren.
Lambach-Pumpen hatten den Menschen das Leben sicherer, leichter und angenehmer gemacht damals, als es noch völlig normal war, zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter Wasser
aus einem weit entfernten Brunnen zu holen und die Wäsche im eiskalten Bach zu waschen. Liegt es daran, dass man vielerorts die jahrzehntelang so wichtigen, imposanten
Maschinen nicht einfach verschrotten wollte? War es eine Art Dankbarkeit und Respekt vor der zuverlässigen Technik oder einfach nur der Umstand, dass für Schrott nicht viel
gezahlt wurde und die Pumpen schwer, schwierig auszubauen und meist auch an schwer zugänglichen Orten untergebracht waren? Vermutlich beides, jedenfalls existieren noch erstaunlich viele.
Etliche Pumpen wurden und werden geborgen und restauriert als wertvolle Zeugnisse aus der Vergangenheit. Einige wurden sogar zu Vorführzwecken wieder in Betrieb genommen. Sie stehen
in Museen, als technische Denkmäler auf Plätzen und in Parkanlagen oder auch noch an ihren angestammten Plätzen in Pumpenhäusern. Und immer mehr Menschen interessieren sich für sie.
Einige Lambach-Pumpen laufen tatsächlich auch heute noch im praktischen Dauereinsatz!
In Nomborn bei Montabaur im Westerwald wurde die L380 Baujahr 1941, die die Gemeinde bis 1971 mit
Trinkwasser versorgt hatte, im Jahr 1986 restauriert und wieder in Betrieb genommen. Seither fördert sie ohne Unterbrechung
Wasser für zwei große Löschwasserbehälter und vier Dorfbrunnen. Das Überlaufwasser fließt wieder zurück in den Eisenbach,
dem es entnommen wurde.
In Buchen-Walldürn wurde die Lambach-Pumpe Baujahr 1924 nach zwei Jahrzehnten Stillstand im Jahre 1996
wieder in Betrieb genommen, nachdem das stark zerfallene Pumpenhaus und die im Gegensatz dazu gut erhaltene Pumpe
selbst liebevoll und mit großem Aufwand restauriert worden waren. Die Anlage ist Bestandteil des Geo-Naturparks
Bergstraße-Odenwald und steht damit unter dem Schutz der UNESCO. Ein Brunnen am Eingang der Ortschaft Hornbach
wird von der Pumpe gefüllt, die aber z.B. in einem Notfall auch wieder wie früher die ganze Ortschaft versorgen könnte.
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 Bild oben:
Die liegende Lambach-Pumpe in Nomborn, Baujahr 1941, sorgt seit 1986 wieder für Löschwasser und
dafür, dass die vier Dorfbrunnen sprudeln. |

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Bild rechts:Die große stehende, doppelt wirkende Lambach-Pumpe Typ D500 aus dem Jahr 1926 versorgte
- zusammen mit einer liegenden Lambach-Pumpe, die bereits 1912 angeschafft worden war -
Neunkirchen-Seelscheid jahrzehntelang mit Trinkwasser. Erst nach 32 Jahren Einsatz, am 16. Oktober 1958, mußte
sie überholt werden. Diese Arbeiten führte damals Erich Soßna durch. Heute steht sie mit ihren über 3 m Höhe als
imposantes Technik-Denkmal vor dem Bauhof der Gemeinde in der Ohlenhohnstraße. In dem Buch "111 Orte im Bergischen Land
die man gesehen haben muss" von Ralf Koss und Stefanie Kuhne, Emons-Verlag, ISBN 978-3-95451-027-6, ist sie als einer
dieser Orte aufgeführt.
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Schlossermeister Erich Soßna, der Schlosserlehrling von 1946, von 1961 an Mitarbeiter der Firma Rüggeberg,
ist längst Rentner, aber ein gefragter Mann, wenn es um die Technik der Lambach-Pumpen geht. Er hat noch
selbst mit an ihnen gebaut und Pumpen vor Ort gewartet. Er kennt alle Typen in- und auswendig - auch jetzt
noch, nach über einem halben Jahrhundert. Alles, was wir über die Technik der Lambach-Pumpen wissen, wissen wir
von ihm. |

Die ehemalige Maschinenfabrik Wilhelm Lambach im Sommer 2006, viele Jahrzehnte später
kaum verändert und auf den ersten Blick zu erkennen. Heute befinden sich hier Wohnungen und
die Fuhrpark-Garage der Firma Rüggeberg.
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Erich Soßna erklärt am 29.03.2008 seinen Kollegen von der Arbeitsgemeinschaft Lambach-Pumpen die
einzelnen Bauteile und deren Funktion anhand der D500 in Neunkirchen-Seelscheid, die er fünfzig Jahre
zuvor, am 16. Oktober 1958, generalüberholt hatte.
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